Donnerstag, 27. Juni 2013

STRIKE THE POSE ~ Waacking & Vogueing

Eigentlich dachte ich ja, was Tanzen angeht, kann mir keiner mehr 'was "vormachen" ;)
Falsch gedacht! Klar, Vogueing kenn ich. Seit Malcolm McLaren's Waltz Darling bzw. Deep in Vogue und -unvergesslich- Madonnas Vogue. Dass Vogueing - entstanden Ende der 70er - allerdings noch einen Vorgänger hat, war mir neu: Waacking. Beiden Tanzstilen gemeinsam ist das kurze Innehalten, das "Posing" im Stile der frühen Hollywood-Diven. Dazu kommen obskure Verrenkungen und blitzschnelle Armbewegungen. Alles sehr sexy und teasy. Burlesque?
Wer weiß das schon so genau. Die Grenzen sind fließend. Wurde Waacking Anfang der 70er ausschließlich zu Disco-Musik getanzt, Vogueing dann einige Jahre später zur neu aufkommenden elektronischen Musik, so mischt sich heute alles. Die Waacker & Voguer 2013 tanzen zu Hip Hop und Dubstep. Es lebe der Freestyle! Strike the pose!!!

Sonntag, 16. Juni 2013

Eine Liebeserklärung an Odessa

Hotel "Bolshaya Moskovskaya"
Zugegeben, Odessa macht’s einem leicht mit der Liebe. So grün, so künstlerisch, so lebendig und gleichzeitig voll morbidem Charme ist die Stadt am Schwarzen Meer. Ich bin nunmal ein Häuserfan. Nichts finde ich langweiliger als stundenlang durch die Natur zu radeln oder gar zu wandern. Sehe ich aber Häuserzeilen an mir vorbeiziehen, zeige ich auf dem Drahtesel keinerlei Ermüdungserscheinungen, … zumindest keine geistigen. Lieber noch flaniere ich allerdings. Ziellos herumstromern, dabei manch verstecktes  Kleinod entdecken und ganz nebenbei sämtliche Sehenswürdigkeiten „mitnehmen“.  So sieht "Städteglück" für mich aus. Und genauso war es in Odessa. Die ukrainische Metropole hat dafür genau die richtige Größe. Obwohl Millionenstadt, ist die Innenstadt problemlos "erlaufbar". Und bei den Spaziergängen erahnt man den Stellenwert, den die 1794 von Katharina der Großen gegründete Stadt mal hatte. Innerhalb von 30 Jahren entwickelte sie sich zu einer der wichtigsten europäischen Handelsmetropolen. Breite, baumgesäumte Boulevards durchziehen schachbrettartig das ganze Zentrum und man spürt ihn förmlich, den großbürgerlichen Flair des 19. Jahrhunderts. Architekturfreaks wie ich kommen aus dem Staunen gar nicht mehr raus und packen die Fotokamera bzw. das Smartphone gar nicht mehr weg. Gründerzeit zur linken, Jugendstil zur rechten. Hier eine wunderschön verzierte Eisenwendeltreppe, dort ein Bronzerelief à la Wiener Secession. Vieles ist renovierungsbedürftig, aber trotzdem schön. Schön im Sinne von Wehmut und leichter Melancholie, die sich in mir bei solchen Anblicken dann immer breit macht. Außerdem tut sich was. Ende dieses Jahres eröffnet beispielsweise das Grandhotel "Bolshaya Moskovskaya" von 1904 in neuem Glanz. Der äußere ist schon wieder originalgetreu hergestellt, am inneren wird gerade noch gewerkelt. Wir sind jeden Tag dran vorbei gelaufen und ich mußte jeden Tag stehen bleiben und konnte mich nicht dran satt sehen: an der eindrucksvollen Fassade mit ihren unzähligen Details. Und genau diese Detailversessenheit findet sich auch im modernen Odessa: in den Ladeneinrichtungen vieler Boutiquen, Cafés und Restaurants. Alles wirkt liebevoll durchdacht. Mal witzig, mal schrullig, mal stylish clean, mal folkloristisch. Herübergerettet in die "Neuzeit" hat sich auf jeden Fall auch die Weltoffenheit der Odessiten. Trotz Verständigungsschwierigkeiten - wer mehr als 5 Worte Russisch kann wie ich, ist eindeutig im Vorteil - hatte ich nur sympathische Begegnungen.
Ein paar Besonderheiten, die mich besonders in Verzückung geraten ließen, werde ich die nächste Zeit hier noch vorstellen...

 
Hotel "Bolshaya Moskovskaya"

Standseilbahn "Funicular" 1902
"Funicular" 2013

Mittwoch, 12. Juni 2013

TAG DER SOUNDNOMADEN am 16. Juli 2013 auf dem Grenzenlos-Festival in Augsburg

Augsburgs Tollwood geht in die letzte Runde. Es ist also wieder Grenzenlos-Festival-Zeit. Und das Wetter hält!
Das Programm für den Finaltag wurde von KarmaN e.V. zusammengestellt, dem lokalen Gipsy-Balkan-Worldmusic-Crossover-Spezialisten. Musikalisch könnte es daher nach meinem Geschmack werden. Ganz sicher bin ich mir da allerdings noch nicht.
Es spielen DONNERBALKAN aus München, KABALLAH aus Marseille und
THE ZURELIA ORCHESTRA aus Rumänien.
Irgendwas stört mich bei allen Musikvideos. Mal sind es die schrillen Frauenstimmen, mal die lieblos klingenden Kompositionen. Außerdem dünkt mir, dass so manche Öki-Truppe auf Selbstfindungstrip - in meinem internen Sprachgebrauch daher seit jeher... öhhm... Therapiegruppe genannt- die Sambatrommeln beiseite gestellt hat und auf Trompete und Posaune umgeschwenkt ist. Wird Gipsy-Fusion so allmählich inflationär? Kann wirklich jeder "Balkan"?
Aber guckt und hört selbst:


THE ZURELIA ORCHESTRA waren übrigens beim diesjährigen ESC-Vorentscheid in Rumänien dabei. Dass es mit dem Ticket nach Malmö nix wurde, wundert mich nicht...