Mittwoch, 1. Mai 2013

Was eine Schauspielstunde so alles über einen verrät

Letzte Woche war es soweit. Meine erste Schauspielstunde in einem kleinen Theater in Augsburg. Ich war die einzige Anfängerin. Prima, schließlich lernt man am besten von denen, die es können. Thema des Abends war Improvisation. Nach ein bißchen Lockerung ging es schon los mit kleinen Impro-Übungen.
Den Kopf ausschalten, die Logik Logik sein lassen und einfach mal kompletten Nonsens fabulieren. Schwer! Umso schöner, wenn es dann plötzlich klappt. Sofort auch die Erkenntnis, wie sehr das Ganze ein Geben und Nehmen ist. Wie abhängig man von seinem Gegenüber ist. Wenn Spielpartner harmonieren, einer den anderen gewähren läßt, können kleine, besondere Momente entstehen. Und wenn nicht?
Wenn man es drauf anlegt, kann man den Partner auch am langen Arm verhungern lassen. Klingt jetzt drastisch. So schlimm war es auch gar nicht. Aber Konkurrenzdenken und Neid sind der Killer jedes fruchtbaren Schauspiel-Miteinanders. Das war mir an diesem Abend sofort klar.
Und leider noch etwas anderes. Meine Abneigung gegenüber gekünstelter, übertriebener Spielweise. Da habe ich wirklich über mich gestaunt, wie sehr mich das nervt.
Nicht nur in Toleranz muß ich mich also noch üben.

Selten in 120 Minuten so viel über mich erfahren. Ich freu mich schon auf die zweite Stunde...