Freitag, 30. Januar 2015

Valentino Haute Couture 2015 ~ Peskowatik und die Hippies

 
Es war schon traurig als Maestro Valentino Garavani 2007 seinen Hut nahm. Geht so jemand in Rente, geht auch eine Ära zu Ende. Gleichzeitig tauchen folgende Fragen auf: Was kommt nach? Kann der Nachfolger den Stil des Hauses beibehalten, seinen eigenen allerdings auch erkennen lassen? Und trifft das Ganze dann auch noch den Zeitgeist? Dieser Spagat klappt sehr oft nicht. Doch im Falle Valentino kann ich persönlich nur sagen: Signore Garavani, Sie hätten sich ruhig schon eher zur Ruhe setzen können!
Die Dinge laufen besser als je zuvor... Besser geht's gar nicht!!! Was Maria Grazia Chiuri und Pierpaolo Piccioli seit acht Jahren aus dem Hut zaubern ist einfach nur magisch.
Vorgestern zeigten die beiden in Paris ihre neue Haute Couture Kollektion. Als Inspiration diente der Maler Marc Chagall und im speziellen dessen (weiß)russische Heimat. Also gab's Folklore en masse. Allerdings züchtig. Bodenlang und hochgeschlossen. Jahrhundertwende-Chic. Wie schaffen es die beiden Designer aber, dass selbst klassischste Modelle à la weiße Rüschenbluse mit rot-schwarzer Stickung nicht aussehen wie aus einem ukrainischen Heimatkunde-Museum entliehen? Indem sie das Ganze brechen, bestickte Booties dazu kombinieren oder ganz geschickt in den Musterungen eine Brücke bauen zu 60s inspirierter Hippieness. Auch die Flowerpower-Girlies trugen schließlich Blumenkränze im Haar und bodenlange Röcke! Somit wären wir wieder very 2015, denn dieses Jahr sind wir - wenn es nach den meisten Designern geht -  very 60s...