New York Fashionweek 2014/2015 ~ Vivienne Tam liegt vorn
Meine Lieblingskollektion kann ich zum Ende der jeweiligen Fashionweek ganz leicht ausfindig machen. Ich muß nur gucken, von welchem Designer ich die meisten Bildchen in den neu angelegten Explorer-Saison-Ordner geschoben habe. Führend momentan: Vivienne Tam.
Die New Yorker Modewoche ist ansich nicht so meins. Wie auch die Berliner. Richtig Neues ist selten zu sehen. Es fehlt die Kreativität. Oder zumindest die Traute. Auch diese New Yorker Fashion Week für kommenden Herbst-Winter war für meinen Geschmack recht mau. An Ideen.
Tragbar halt, aber will ich Tragbares auf einem High Fashion-Catwalk sehen? Eher nicht.
Außer, ja außer das Ganze trifft total meinen Nerv. Das klappt entweder mit allem Romantisch-Folkloristischen. Oder mit einer Hommage an die modischen Endsiebziger, die ja insich eine Reminiszenz der Vierziger sind. Bei Midiröcken, Schluppenblusen, Capes, Blockabsätzen und Pelzkrägen werde ich schwach.
Insofern hat Vivienne Tam alles richtig gemacht. Nappallederröcke in oxblood, Midilänge und A-Linie. Taillenhoch und mit Kellerfalte. Pelzschals. Rollis. Wunderschöne, weich fließende Overalls mit Volants und weiten Hosenbeinen.
Wandmalereien der chinesischen Mogao-Grotten lieferten die Inspiration für die Seidendrucke der Blusen und die Muster der Häkelspitzen und Klöppeleien.
Die 70ies-Silhouetten harmonieren perfekt mit den vielen Spitzenornamenten.
Gehäkelte Zweiteiler waren schließlich vor 35 Jahren auch schonmal le dernier cri.