GRIMES "Genesis" ~ ein Geniestreich
Nachdem MTV und VIVA ja mittlerweile alles sind, nur keine Musiksender, bin ich überhaupt nicht mehr auf dem Laufenden, was aktuelle Musikvideos angeht.
Das ändert sich nun. Denn auf Einsfestival gibt's jetzt jeden Freitagabend 30 Minuten Clipster. Das Beste aus den aktuellen US-, UK-Charts und der deutschen Top-Ten sowie ein paar Empfehlungen der Redaktion jenseits des Mainstream. Und schon die erste Sendung führte bei mir zu einigen Aha-Erlebnissen. Leslie Clio? Nie gehört.
Ihr vom Tomte-Bassisten produziertes "Told you so" gefällt sofort.
Aber der Knaller kam zum Schluß: Die Kanadierin GRIMES mit ihrem neuen Video "Genesis". Ich bin ja keine besondere Freundin elektronischer (Tanz-)Musik. Was Claire Boucher alias GRIMES da allerdings zusammengemixt hat, find ich nur noch genial. Da prallen Synthie-Klangteppiche à la Jean-Michel Jarre auf sphärischen, düsteren Flüstergesang Marke Portishead oder Björk. Das Ganze verquirlt mit einer früh naiven Britney Spears. Und das Video? Paßt perfekt zum Gesamtkonzept. Abgefahren bis leicht trashig, aber nie billig. Guckt selbst:
Diese asiatisch anmutende Synthie-Melodie erinnert mich übrigens an Filmmusik von Marc Ayres ("L'enfant from Opera Sauvage") und somit an meinen Lieblings-Politthriller "The year of living dangerously" mit Sigourney Weaver und (dem damals - 1982- noch sehr erträglichen) Mel Gibson: